Unsere Materialien

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, bei LEX&JULEZ ausschließlich Materialien natürlichen Ursprungs zu verwenden. Sämtliche Stoffe sind zertifiziert und entsprechen Bio-Standards.

Naturfasern sind nachwachsende Rohstoffe, kompostierbar und biologisch abbaubar. Sie weisen sehr gute bekleidungsphysiologische Eigenschaften auf und ermöglichen eine direkte Weiterverarbeitung ohne synthetische Prozesse. Oder einfacher gesagt: Eine rein natürliche Faser ist die beste Alternative für Mensch und Umwelt. Bisher besteht unsere gesamte Kollektion aus Bio-Baumwolle, zu der wir euch gerne mehr Informationen geben möchten.

Die Baumwolle gehört zu den Pflanzenfasern und ist ein elementarer Bestandteil unserer Kollektion. Baumwolle ist auch als „weißes Gold“ bekannt und auch wir möchten dieses Goldstück nicht missen: Textilien aus Baumwolle werden schon seit mehreren tausend Jahren verwendet. Der systematische Anbau der Baumwolle begann um 1700 in Nordamerika. Eine Baumwollpflanze kann je nach Art und Umwelt zwischen 25 cm und 2 m groß werden. Nachdem die Baumwollblüte sich in eine Kapsel verwandelt und aufspringt, erscheinen etwa 30 Samenkörner mit je 2.000 bis 7.000 Baumwollfasern. Abhängig von der Herkunft sind Baumwollfasern weiß, cremefarben, leicht gelblich oder bräunlich. Ihre Weiterverarbeitung umfasst das Nachreifen und Trocknen der geernteten Baumwolle, das Entkörnen und zu guter Letzt das Spinnen zu einem Baumwollfasergarn.

Baumwolle hat sehr gute bekleidungsphysiologische Eigenschaften, welche sie zu einer beliebten Faser der Textilbranche machen. Wegen ihrer Feinheit und Weichheit ist sie sehr hautfreundlich, saug- und widerstandsfähig und kann bei hohen Temperaturen gewaschen werden. Es ist möglich, die Eigenschaften der Baumwolle durch verschiedene Veredelungstechniken zu verändern oder zu optimieren, was sie sehr wandelbar macht.

Leider ist der Baumwollanbau durch die Fast-Fashion-Industrie und den dadurch entstandenen Massenkonsum zu einer Umweltsünde geworden, da sehr viel Energie und Wasser verbraucht wird. Wann ist Baumwolle nun nachhaltig und wann ist sie es nicht? Und welche Baumwolle kommt für uns in Frage?

Konventionelle Baumwolle verbraucht im Durchschnitt weltweit 11.000 Liter Wasser für 1 kg Baumwolle. Sie wird eher in trockenen Gebieten angebaut, womit der Anbau umso mehr Wasser aus umliegenden Gewässern und dem Grundwasser benötigt. Konventionelle Baumwolle hat zudem einen negativen Einfluss auf den Boden und ist häufig genmodifiziert. Der dadurch entstehende Nährstoffmangel im Boden wird mit synthetischen und giftigen Düngemitteln behandelt. So werden die Pflanzen zwar größer und ertragreicher, die Umwelt, Mitmenschen und vor allem die Arbeiter*innen leiden jedoch erheblich darunter. Alle eingesetzten Chemikalien landen im Grundwasser und somit auch im Trinkwasser. Laut einer Studie der WHO sterben jährlich rund 20.000 Menschen an den Folgen der Chemikalien, darunter die Bauern und Bäuerinnen, die Erntehelfer*innen und Menschen in der Umgebung der Anbaugebiete.

Auch Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau benötigt viel Wasser, jedoch erheblich weniger als konventionelle Baumwolle. Sie wird auf einer dickeren Humusschicht angebaut, welche das Wasser aufsaugt und die Feuchtigkeit so halten kann. Beim biologischen Anbau wird außerdem häufig Regenwasser aufgefangen, gespeichert und wiederverwendet. Zudem wird auf den europäischen Ursprung geachtet; meist wird die Baumwolle aus der Türkei, Griechenland oder Spanien bezogen, um lange Transportwege zu vermeiden. Bio-Baumwolle wird ausschließlich mit natürlichen Mitteln gedüngt, wie zum Beispiel Mist oder Gründüngung, und die Fruchtfolge der Landwirtschaft wird eingehalten. Auch Entlaubungsmittel sind bei kontrolliert biologischem Anbau nicht notwendig, da per Hand geerntet wird. Kürzlich hat eine wissenschaftliche Arbeit von Kai Hughes (3/2021), dem Leiter des International Cotton Advisory Committee, herausgestellt, dass die Baumwollpflanze sich sogar klimapositiv auswirkt und CO2 so stark absorbiert, dass sie die weitere Verarbeitung zum Textil mehr als ausgleicht!

Bio- Baumwolle wird in den meisten Fällen von Kleinbauern angebaut, was für bessere Arbeits- und soziale Bedingungen sorgen kann. Mit dem Kauf von Bio- Baumwolle unterstützen wir regionale Betriebe und verhindern die drastischen Umweltfolgen der konsumorientierten, konventionellen Baumwolle. Für uns ist klar, dass nur zertifizierte Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau vertretbar ist und für die Umsetzung unserer Kollektion in Frage kommt.

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